Weitere Spuren in der heutigen Schweiz

Wie schon früher erwähnt habe ich zur Familie Stuffenegger nur die beiden vorgängig beschriebenen und im 19. Jahrhundert erloschenen Bürgerorte in der heutigen Schweiz gefunden. Diese Familie hatte offenbar hier im Einzugsgebiet des Seelandes ihre frühen Wurzeln. Ich vermute, dass auch die Zäziwiler Sippe ursprünglich von hier abstammt.


Eheeintrag eines Hans Stouffenegger am 25.November 1574 in Bern
Eheeintrag eines Hans Stouffenegger am 25.November 1574 in Bern

Es finden sich im Umfeld dieser beiden Orte noch weitere Hinweise zu diesem Geschlecht, welche aber leider nicht zuordnen werden können. So heiratete z.B. am 25. November 1574 in Bern ein Hans Stouffenegger eine Barbel Schmid.

 

Eheeintrag eines Hans Stouffenegger am 17. Januar 1586 in Bern (oben)
Eheeintrag eines Hans Stouffenegger am 17. Januar 1586 in Bern (oben)

Etwas mehr als 11 Jahre später, am 17. Januar 1586, heiratet in Bern erneut ein Hans Stouffenegger eine Elsbeth Tierstein. 1589 und 1590 tauft vermutlich dieser  Hans in Bern auch zwei Kinder, Elsbeth und Hans, ihre Mutter ist bei beiden Taufen nicht vermerkt, vermutlich ist es aber die oben erwähnte Etsbeth Tierstein. Leider können wir aber nur vermuten, dass hier immer der gleiche Hans Stouffenegger seine Spuren hinterlassen hat.

 

Eheeintrag eines Hans Stuffenegger am 29. Mai 1587 in Bremgarten bei Bern (unten)
Eheeintrag eines Hans Stuffenegger am 29. Mai 1587 in Bremgarten bei Bern (unten)

Aber nur kurze Zeit später, am 29. Mai 1587, heiratet in Bremgarten bei Bern ein weiterer Hans Stuffenegger eine Salome Vogel. Leider finden wir keine weiteren Angaben zu diesem Hans, so lässt er sich weder nach Aarberg noch nach Mühleberg zuordnen. Er ist aber mit grosser Sicherheit auch nicht unser Zäziwiler Stammvater, denn dieser wurde in Grosshöchstetten ja schon im Jahre 1584 erstmals als Taufzeuge vermerkt.

 

Erwähnen möchte ich hier auch nochmals den Caspar Stuffenecker, welcher als einziger Träger dieses Namens in den Berner Rechtsquellen zu finden ist. Auch wenn dort keine Angaben zu seiner Herkunft gemacht wurden, gehörte er doch mit grosser Wahrscheinlichkeit der Mühleberger Sippe an.

 

Im Emmentaler Geschlechter und Wappenbuch von H.R. Christen wird ein Niklaus Stuffenegger als möglicher Namensträger bei den Zäziwiler Stauffenegger / Struffenegger aufgeführt. Er war ab 1657 Pfarrer in Wimmis. Von 1654 bis 1657 war er Helfer in Saanen, er muss aber schon vorher eine Eva Brendlin geheiratet haben, wo ist mir leider nicht bekannt. Dieses Paar tauft von 1654 bis 1659 erst in Saanen und später in Wimmis insgesamt 4 Kinder. 1660 wurde er offenbar von Samuel Neukommet in Signau wegen Geisteskrankheit behandelt. 1661 hat er dann die Pfarrstelle in Wimmis aufgegeben (resigniert) und ist offenbar noch im gleichen Jahr im Spital zu Bern verstorben.

 

Dieser Niklaus gehört aber nicht zur Zäziwiler Sippe, er wurde am 8. Juli 1627 in Aarberg getauft. Er gehört also eindeutig zur Familie Stuffenegger von Aarberg.

 

Einen recht interessanten Fund habe ich auch im Basler Staatsarchiv gemacht. Im 3. Band des Bürgerverzeichnisses ist auf Seite 364 mit Datum vom 1. November 1557 die Einbürgerung eines Ulrich Stuffeneckher verzeichnet. Er wird als „Tischmacher uss Frienisperger Amt, Berner Gebiet“ bezeichnet.

 

Das ehemalige Kloster Frienisberg liegt im Gemeindebann von Seedorf, einer Nachbargemeinde von Aarberg. Das Kloster Frienisberg verwaltete die Kirchensätze von Rapperswil (BE), Seedorf, Nieder-Lyss, Bargen, Schüpfen und Grossaffoltern. Es liegt nahe, dass der 1557 in Basel als Bürger aufgenommene Ulrich Stuffeneckher aus einer dieser Gemeinden kam. Weil aber dort die Taufrodel zeitgleich oder später beginnen, ist sein Taufdatum (vermutlich vor 1535) leider nicht mehr zu belegen.

 

Das Kloster Frienisberg wurde nach der Reformation aufgelöst und 1534 die Klosterkirche abgebrochen. Das Klostergebäude wurde zum Sitz des Bernischen Landvogts. Im Jahre 1803 wurde das Amt Frienisberg dem Oberamt Aarberg eingegliedert.

 

Am 14. April 1557 wurde in Basel auch ein Ludwig Stuffenecker als Bürger aufgenommen. Bei ihm ist nur erwähnt, dass er aus dem Bernbiet stamme. Wir dürfen aber annehmen, dass es zwischen ihm und dem weiter oben erwähnten Ulrich eine direkte verwandtschaftliche Beziehung gab, vermutlich waren die beiden Brüder und sind zusammen nach Basel gekommen.

 

Dieser Ludwig Stuffenecker (sein Name wurde einmal auch Stroffeneckh geschrieben) muss schon verheiratet gewesen sein, denn er taufte von 1558 bis 1565 in der Kirche St.Theodor in Basel 5 Kinder, leider ohne namentliche Erwähnung seiner Frau. Leider findet man auch keinen Hinweis, was aus seinen Nachkommen geworden ist.

 

Gleichzeitig erscheint in Basel auch noch eine Benedickta Stuffenecker. Sie heiratete 1556 einen Wolfgang Meyer, die beiden tauften am 22. August 1557 in der Kirche St.Peter in Basel einen Sohn auf den Namen Johann Jakob. Möglicherweise ist Benedickta bei der Geburt ihres Sohnes (oder kurz danach) verstorben, denn wir finden keine weiteren Taufen dieses Ehepaares. Ich gehe davon aus, dass auch sie in einer direkten verwandtschaftlichen Beziehung zu den erwähnten Ulrich und Ludwig Stuffenecker stand.